Richard A. Golden ist Mitglied des Vorstandes der Österreichischen Gesellschaft der Denkmalfreunde.
Wir haben ihn zu seiner Motivation befragt.

Was sind Ihre Beweggründe, sich für die Erhaltung von Denkmalen zu engagieren?
Ich habe ein grosses Interesse an europäischer Geschichte, in der Österreich ja eine große Rolle gespielt hat. Denkmäler zeigen diese Geschichte und bewahren sie im allgemeinen Bewusstsein.

Da meine Frau und ich entschieden haben, Wien zu unserer Wahlheimat zu machen, haben wir eine Wohnung in einer alten K.u.K. Schuhfabrik gekauft. Das Engagement bei den Denkmalfreunden ist ein konstruktiver und lehrreicher Weg, mich in die österreichische Geschichte und Kultur zu vertiefen.

Aus meiner Vergangenheit habe ich Erfahrung mit denkmalgeschützten Gebäuden in Brooklyn. Deswegen habe ich mich schon oft mit der Thematik des lokalen Denkmalschutzes dort befasst, und will mich nun auch in meinem neuen Heimatland damit auseinandersetzen.

 

Welches ist Ihr Lieblingsdenkmal?
Mein Lieblingsdenkmal ist die Kapuzinergruft. Sie illustriert 400 Jahre österreichischer und europäischer Geschichte mit viel Dramatik. Die Sarkophage, die Symbolik, die Dunkelheit und die Kälte versetzen den Besucher in die Höhen und Tiefen der Geschichte der Monarchie.

 

Welche Projekte liegen Ihnen am Herzen?
Da ich neu im Denkmalschutzverein bin, erlaube ich mir, mich auf die Projektvorschläge 2020 zu konzentrieren. Die Restaurierung der Holzskulptur vom Hl. Georg im Stift Göttweig scheint dringend, denn sein Gesicht, besonders die Augen, senden einen nahezu flehenden Hilferuf. Auch die Wandmalereien in der Burgruine Kronsegg verdienen eine dringliche Restaurierung, bevor noch mehr verloren geht. Die Kosten sind überschaubar und großartige Kunstwerke werden erhalten.